Die Lehramtsstudentin war an zwei Tagen da.


Hallo Herr Robischon,

ich habe gesehen, dass die Kinder sich frei bewegt haben. So wie es ihnen
gerade angenehm war. Sie haben sich viel miteinander unterhalten. Nach
Lösungen gesucht. Sie haben in Zeitschriften gelesen, denn "daraus kann man
auch etwas lernen". Es wurde experimentiert (wirklich!). Ein Junge hat
herausgefunden, dass sich der Wasserstand in zwei verbundenen Gefäßen
versucht auszugleichen, sobald ein Ungleichgewicht entsteht (zuerst gabs
eine kleine Überschwemmung...).
Sie haben die Kinder öfter aufgefordert, sich für eine Aufgabe von der Tafel
zu entscheiden. Wenn eine Aufgabe von niemandem bearbeitet wurde, haben Sie
die Kinder darauf aufmerksam gemacht.
Es gab Zeiten, in denen es sehr laut war. Aber auch Zeiten, wo
mucksmäuschenstill gearbeitet wurde.
Mich hat es gewundert, dass einige immer noch konzentriert gearbeitet haben,
wenn es um sie herum laut wurde und Kinder sogar herumgerannt sind.
Ich empfand die Arbeitsatmosphäre und die Art, wie die Kinder miteinander
umgegangen sind, sehr natürlich (also nicht künstlich). Sie haben einander
ausreden lassen, einander zugehört, einander geholfen.
Es gab Rangeleien während dem "Unterricht". Aber auch hier haben die Kinder
erfahren, dass sie so sein dürfen. (Ich hätte vermutlich eingegriffen, weil
man so etwas nicht (in der Schule?!) macht... :c)
Die Kinder haben sich selber für ihre Arbeit entschieden. Und es kam auch
vor, dass ein Kind nicht arbeiten wollte. Auch hier hatte ich
"Gewissensbisse". In dieser Zeit lernt ein Kind ja nichts (was auf dem
Lehrplan steht!). Andererseits ist mir bewusst, dass es bei erzwungenem
Arbeiten auch nicht viel mehr gelernt hätte.
Die Kinder haben ein gutes Selbstwertgefühl. Außerdem scheinen sie ihre
Arbeit gut einschätzen zu können und zu verstehen (die Mehrheit) dass sie
für sich selber lernen...

Das waren so die Gedanken, die mir spontan eingefallen sind...

Viele Grüße,

Petra             9.7.2004
 

P.S.: Schöne Bilder : )

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